Der Grand
Der Grand ist das Spiel der Spiele beim Skat.
Königlich erhebt er sich über die anderen Spiele. Mit einem Oma-Blatt (ein Blatt, mit dem auch die eigene Oma nicht verlieren kann) verpönt bei den Mitspielern, knapp gewonnen bringt er die schönsten Skat-Erfolge. Mit Faktor 24 bringt er die meisten Punkte beim Skat. Verliert man einen Grand im Bock, kann das unter Umständen den ganzen Skatabend entscheiden.
Abwandlungen sind Grand-Hand (der Stock wird vom Spieler nicht aufgenommen), Grand-Ouvert (offenes Spiel, wird nicht überall gespielt).
Zum Ablauf: Der Spieler versucht natürlich über 60 Punkte zu erspielen. Dazu „zieht“ man klassischerweise zuerst die gegnerischen Buben und spielt dann fett (Asse) bzw. „seine Flöte runter“ (eine Flöte ist eine Farbe, von der der Spieler viele Karten hat).
Problematisch wird’s, wenn man nicht den „Alten“ (Kreuz-Bube) hat oder das As bei der Flöte fehlt.
Mögliche Vorgehensweisen:
- Man spielt einen niedrigeren Buben, obwohl man den Alten hat. Mittelhand spielt vielleicht fett, in der Annahme, dass der Alte „zuhause“ (bei den Gegnern) ist und der Stich dann nach Hause kommt.
- Man lässt den Gegner ans Spiel kommen in der Hoffnung, dass fehlende Asse (z.B. von der Flöte) fallen.
Das Nullspiel
Ein Nullspiel ist immer wieder eine Herausforderung.
Improvisation ist gefragt beim Nullspiel. Hier geht es darum, keinen einzigen Stich zu bekommen. Sehr einfach, wenn Siebener und Achten zuhauf auf der Hand sind, schwierig, wenn Lücken und hohe Karten vorhanden sind. Aber Glück kann man immer haben, sei es, wenn die Gegner die Fehlfarbe anspielen und man sich abwerfen kann oder wenn die Lücke woanders vermutet bzw. gar nicht entdeckt wird.
Für ein Nullspiel werden folgende Punkte gezählt:
- 23 – Null (man reizt auch 18 – 20 – 2 – „Null“ – 24)
- 35 – Null Hand
- 46 – Null-Ouvert
- 59 – Null-Ouvert-Hand
- 92 – Revolution (sehr selten, wie Null-Ouvert-Hand, zusätzlich dürfen die Gegner Karten austauschen)
Die Zehnen werden eingereiht, Buben sind nicht Trumpf, die Reihenfolge ist 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, As.
Ganz wichtig beim Nullspiel ist der erste Stich. Kommt der Spieler selber raus, muss er mit einer sehr niedrigen Karte beginnen und „verbraucht“ diese quasi direkt zu Beginn des Spiels. Generell versucht man am Besten die Vorhand am Spiel zu lassen und als Letzter zu spielen. Dann kann man meist gefährliche Karten abwerfen.
Das Spiel ist sofort zu Gunsten der Gegner beendet, wenn der Spieler einen Stich macht. Anders als beim Ramschen gewinnt der Spieler nicht, wenn er alle Stiche holt.
Der Ramsch
Geramscht wird, wenn keiner der Spieler bis 18 gereizt hat. Da nicht alle Spieler schlechte Karten haben können, hat mindestens ein Spieler gemauert und nicht ordentlich gereizt.
Im Ramsch wird versucht, so wenig Punkte wie möglich zu machen. Zunächst kann von jedem Spieler der Skat aufgenommen werden, nimmt ein Spieler den Skat nicht auf (Schieben), werden die Miese am Ende verdoppelt, fassen zwei Spieler den Skat nicht an, wird vervierfacht und bei allen dreien verachtfacht (!).
Dann wird wie beim Grand bis zum Schluss gespielt (die Buben sind Trumpf, die Zehn ist nicht eingereiht). Der letzte Stich gewinnt auch den Skat (meist hohe Werte) und es wird gezählt. Der Spieler mit den meisten Punkten hat verloren und die Punkte werden als Miese aufgeschrieben. Bleibt ein Spieler Jungfrau (er hat keinen Stich bekommen), wird verdoppelt. Haben zwei Spieler 60 Punkte, haben beide verloren.
Schafft es ein Spieler, alle Stiche zu bekommen, hat er einen Durchmarsch geschafft und erhält die 120 Punkte gut geschrieben (bei Schieben entsprechend mehr).
Beim Ramsch kann also gepokert werden, d.h. man kann zu Anfang vorgeben, hohe Karten abwerfen zu wollen und überrascht dann mit einem Durchmarsch.