Ein Skatspiel lebt von der Atmosphäre, vor allem von den Sprüchen. Doch anders als bei Roulette mit seinem „Rien ne va plus“ geht es eher um unterhaltsame Sprüche und Weisheiten. Ich kenne kaum ein Spiel, bei dem so viel Absurdes zu Tage gebracht wird. Die meisten Skatabende dauern lange und es werden auch viele Sprüche zum Besten gegeben. Hier ein paar sehr bekannte Skat-Sprüche und deren Bedeutung:

  • „In Köln hat sich schon mal jemand tot gemischt“ – Das soll nichts anderes heißen, als: Geber, beeile Dich!
  • „Wer schreibt, der bleibt“ – Komischerweise steckt hier Wahres drin. Meistens gewinnt der Spieler, der die Punkte aufschreibt. Ob dabei nun immer gemogelt wird, sei dahingestellt.
  • „Karte oder Stück Holz“ – Ein Spieler verzögert das Ausspielen der nächsten Karte und die Mitspieler fordern ihn zur Eile.
  • „Dem Freunde kurz, dem Feinde lang“ – Sehr kurz dargestellt: Muss man aufspielen, sollte dem Spieler (dem Feinde) eine lange Farbe, also eine Farbe, von der man viel auf der Hand hat, angeboten werden. Es ist wahrscheinlich, dass der Spieler diese Farbe nicht hat. Trumpft der Spieler, verliert er einen Trumpf, wirft er sich ab, kann der Freund Punkte in den Stich werfen. Genauso umgekehrt.
  • „Oma“ – der Spieler hat dermaßen gute Karten (ein sog. „Oma-Blatt“), dass selbst eine Oma das Spiel gewinnen könnte. Die Steigerungen: „Oma blind“, „Oma blind mit Fausthandschuhen“ oder auch „Oma mit Hund und Tasche“.
  • „eine Flöte spielen“ – ein Spieler hat eine Flöte, wenn er sehr viele Karten einer Farbe hat. Die Flöte heißt dann entsprechend der Farbe, z.B. Karo-Flöte. Hat ein Spieler eine Flöte, kann er zunächst einmal Trümpfe ziehen. Hat er diese gezogen, kann er die Flöte (runter-)spielen, d.h. immer wieder die Farbe spielen, die kein Mitspieler mehr hat, so dass die Mitspieler sich abwerfen müssen.
  • „Bei Pik spielt man Karo“ – Ein mehr oder weniger sinnvoller Rat
  • „Polaroid“ – Ein Spieler möchte mitteilen, dass er ein außergewöhnliches Blatt erwischt hat. Davon sollte man ein Polaroid-Foto machen.
  • „Ein Null gibt immer Kontra“ – Dies rührt von der Annahme, ein sicheres Null-Blatt könnte auch Null-Hand gespielt werden, also ist ein Null immer unsicher.
  • „Beim Grand spielt man Ässe oder hält die Fresse“ – Tatsächlich ist es ratsam, beim Grand mit hohen Karten aufzuspielen.
  • „Wenn man einen kann, soll man einen mitnehmen“ – Dies bedeutet, dass man besser einen Stich mitnimmt, als sich abzuwerfen.
  • „Dem Feinde lang, dem Freunde kurz“ aber auch „Langer Weg, kurze Farbe – Kurzer Weg, lange Farbe“ – Sitzt man vor dem Spieler (dem Feind), empfiehlt es sich, eine lange Farbe (eine Farbe, von der man viele Karten hat) zu spielen, in der Hoffnung, dass der Spieler entweder ein Trumpf abgeben muss oder der Mitspieler abtrumpfen kann. Eine sehr sinnvolle Strategie.
  • „Sieben, Neun und Bauer stehen wie eine Mauer“ – Dieser Spruch bezieht sich auf das Nullspiel. Hat der Spieler eben diese Karten einer Farbe, ist er (wenn er richtig bedient) in dieser Farbe nicht angreifbar.
  • „Ein Herz hat jeder!“ – ein wenig sinnvoller Spruch, den man bringen kann, in der Hoffnung, dass Herz bedient wird.
  • „Arsch gespalten“ – Der Spieler verliert mit genau 60 Punkten (es fehlte nur ein Punkt zum Sieg). Die Gegenseite hat somit auch 60 Punkte und der „Arsch ist gespalten“.
  • „Bei Null gibt’s immer Contra“ – In der Annahme, dass der Null-Spieler Lücken im Blatt hat (sonst würde er ja auch sicher ein Null-Ouvert spielen), kann man Contra! sagen – und hoffen, genau diese Lücke zu finden 😉

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