Die Regeln des Skat sind noch relativ einfach zu erlernen, was jedoch einen guten Skatspieler ausmacht ist Erfahrung und Instinkt, mit dem falschen Blatt noch richtig zu spielen. Falls also jemand das Skatspiel erlernen möchte, so sollte er sich Zeit nehmen und die Mitspieler auffordern, ihm Geduld und Toleranz entgegen zu bringen.

Noch ein Hinweis: Skat wird scharf gespielt, d.h. es wird sich streng an die Regeln gehalten. Dies ist vor allem für Skatturniere wichtig, wird aber auch beim „Kneipen-Skat“ ernst genommen.

Karten

Gespielt wird mit einem französischen Blatt, 32 Karten mit je 4 Farben (Kreuz, Pik, Herz, Karo) und 8 Karten pro Farbe (7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, As). Der Rang der Spielkarten ist vom Spiel abhängig, normalerweise (bei Farbenspielen, Grand und Ramschen) ist folgende Reihenfolge gegeben:

  • As, Zehn, König, Dame, Bube, Neun, Acht, Sieben

Trumpf (also zuerst die Buben und die Karten der Trumpffarbe) hat Vorrang.

Beim Nullspiel sind die Zehnen eingereiht, d.h. es gilt diese Reihenfolge:

  • As, König, Dame, Bube, Zehn, Neun, Acht, Sieben

Die Karten 7, 8 und 9 werden beim Skat „Luschen“ genannt, der Kreuz-Bube ist „der Alte“.

Spieler

Da immer nur drei Spieler gleichzeitig Skat spielen können, ist es sinnvoll die Runde nicht grösser als vier Spieler werden zu lassen, ein Vierter Spieler entspannt die Runde. Der Vierte ist Geber und kann in der Spielpause entspannen oder Bier holen gehen 😉

Geben

Gegeben wird 3-Skat-4-3, der Geber verteilt also zunächst einmal drei Karten für an alle drei Spieler (normalerweise im Uhrzeigersinn erst den anderen beiden, dann sich selbst), dann werden zwei Karten verdeckt abgelegt (der „Stock“ oder auch „Skat“ genannt), dann vier Karten verteilt und zum Schluss nochmal drei Karten, so dass nach dem Geben jeder Spieler zehn Karten auf der Hand hat und zwei verdeckt im Skat liegen bleiben.

Laut Skatordnung muss abgehoben werden, d.h. der Geber mischt und bietet dann den Stapel zum Abheben an, beim Abheben müssen mehr als drei Karten liegenbleiben oder abgehoben werden.

Nach dem Reizen wird im Normalfall der Skat vom Spieler aufgenommen und zwei beliebige Karten (von der Hand oder aus dem Skat) wieder verdeckt abgelegt. Ausnahmen machen Handspiele oder Schieben beim Ramschen.

Reizen

Reihenfolge

Nach dem Geben wird gereizt. Das Reizen entscheidet darüber, welcher Spieler alleine gegen die beiden anderen spielt (Ausnahme: Ramschen). Es gilt: Geben, Hören, Sagen, Weitersagen d.h. der Spieler, der im Uhrzeigersinn nach dem Geber kommt antwortet (Hören) zunächst auf das Reizen (Sagen) des dritten Spielers. Steigt dann der Hörer mit „Weg.“ aus, muss der Geber weitersagen oder aussteigen.

Ein Beispiel:

Geben: Jens, Hören: Petra, Sagen: Stefan
Stefan: 18?
Petra: Ja.
Stefan: 20?
Petra: Weg.
Jens: 22?
Stefan: Weg.
Und Jens kann spielen.

Weite

Die Weite des Reizens hängt von den eigenen Karten ab. Der Spieler schätzt ab, welches Spiel er mit seinen eigenen Karten (und evtl. noch den beiden aus dem Skat) gewinnen könnte.

Man darf nur soweit reizen, wie man auch spielen kann. Die Werte der Spiele stehen unter dem Punkt „Aufschreiben“. Normalerweise wird mit „18!“ begonnen und alle möglichen Zwischenstufen gereizt, man kann in der Eile aber auch höher beginnen, teilt den Mitspielern damit aber umso mehr über sein Blatt mit. Der hörende Mitspieler antwortet dann jeweils mit „Ja.“, wenn er genauso hoch spielen will oder „Weg.“, wenn er nicht mehr mithalten will.

Im Schlimmsten Fall muss man, weil man zu hoch gereizt hat, ein Spiel spielen, was wenig Aussicht auf Gewinn hat. Dies kann man aber auch direkt – zur Freude der Mitspieler – schenken.

Reaktionen

Hat ein Spieler das Spiel beim Reizen an sich genommen und den Skat aufgenommen (oder auch nicht), wird das zu spielende Spiel angesagt.
Die Mitspieler können nun, sogar noch während des ersten Stichs, auf das Spiel antworten. Sagt einer der Mitspieler bis zum Ende des ersten Stichs „Contra!“ bedeutet dies, dass am Ende alle Punkte doppelt zählen. Dies sollte nur geschehen, wenn ein Mitspieler den Eindruck hat, dass der Spieler das Spiel nicht gewinnen wird.

Der Spieler kann auf diesen Ausruf auch antworten, sagt er „Re!“ vervierfacht sich das Ergebnis. Je nach Vereinbarung unter den Spielern lässt sich diese Schlacht auch weiterführen („Contra! – Re! – Bock! – Hirsch!“), was nicht immer unbedingt sinnvoll ist, da alle anderen Spiele des Skatabends dann stark an Bedeutung verlieren.

Spielende

Das Spiel ist zu ende, wenn entweder alle Karten (bis auf den Stock) ausgespielt wurden, ein grober Fehler (z.B. falsches Bedienen) gemacht wurde oder sich die Spieler auf einen Abbruch des Spiels („Schenken“) geeinigt haben.

Punkte

Nach Spielende werden die Punkte der beiden Parteien, auch Augen genannt, gezählt. Die Karten haben unterschiedliche Werte:

  • Sieben, Acht, Neun – kein Wert
  • Bube – 2 Punkte
  • Dame – 3 Punkte
  • König – 4 Punkte
  • Zehn – 10 Punkte
  • As – 11 Punkte

Die Punkte aller 32 Karten zusammen ergeben 120 Punkte. Hat ein Spieler mehr als 60 Punkte in seinen Stichen, hat er die Partie gewonnen. Für die Gegenpartei reicht es also, 60 Punkte zu erzielen.

Schneider

Erreicht ein Spieler bei seinem eigenen Spiel nur 30 Punkte oder weniger, ist er „Schneider“ und wird mit einem um eins höheren Multiplikator bestraft (Beispiel: Mit 2 gespielt 3 Schneider 4). Erreicht er keine Punkte, ist er „Schneider schwarz“, was den Multiplikator um zwei erhöht (Beispiel: Ohne 3 gespielt 4 Schneider 5 schwarz 6).

Jungfrau

Ein Spieler „bleibt Jungfrau“, wenn er im Ramsch keinen einzigen Stich macht. Bleiben zwei Spieler Jungfrau hat logischerweise der Dritte einen Durchmarsch geschafft.

Aufschreiben

Jedem ordentlichen Skatspiel sollte ein Auszug aus der Skatordnung des Deutschen Skatverbandes e.V. beiliegen, auf dem auch die folgenden Grundwerte stehen:

  • Karo – 9
  • Herz – 10
  • Pik – 11
  • Kreuz – 12
  • Grand – 24
  • Null – 23
  • Null-Hand – 35
  • Null-Ouvert – 46
  • Null-Ouvert-Hand – 59

Ob die Miese oder die gemachten Punkte aufgeschrieben werden, sollte zu Beginn des Skatabends unter den Spielern vereinbart werden.

Spiele

Grundsätzlich kann ein Spieler eine Farbe (Kreuz, Pik, Herz, Karo), Grand oder Null spielen. Falls kein Spieler bis 18 reizt, wird Ramsch gespielt. Die Farben, der Grand wie auch das Nullspiel können „Hand“, „Ouvert“ oder „Ouvert/Hand“ verschärft werden. „Hand“ bedeutet, dass der Spieler den Skat nicht anfasst, „Ouvert“, dass der Spieler spätestens nach dem ersten Stich seine Karten aufdeckt und offen weiterspielen muss.

Nach der Anmerkung vom Jürgen im Gästebuch weisen wir darauf hin, dass es nur beim Nullspiel möglich ist, ein reines „Ouvert“ zu spielen. Beim Grand oder Farbspiel setzt ein „Ouvert“ immer ein „Hand“ voraus. Auch darf man „Schneider“ oder „Schwarz“ nur bei einem Handspiel ansagen.

Natürlich kann man sich in seiner eigenen Skatrunde auf andere Regeln einigen.

Sonderregeln

Da Skat sehr weit verbreitet ist, gibt es etliche Sonderregeln. Hier im Rheinland wird z.B. mit „Drei Bock, Drei Ramsch“ gespielt (bei Geber-Runden dann „Vier Bock, Vier Ramsch“), was bedeutet, dass nach einem auslösenden Ereignis drei oder vier Runden Bock gespielt werden (also alle Punkte verdoppelt werden) und darauf dann vier Runden Ramsch (siehe Spiele). Die Auslöser können sein:

  • 60/60 („Arsch gespalten“): Der Spieler erreicht genau 60 Punkte und verliert dadurch.
  • contra verloren: der Spieler erhält ein Contra und verliert.
  • Schneider verloren: der Spieler erreicht weniger als 31 Punkte im eigenen Spiel.
  • Jungfrau beim Ramsch: ein Spieler bekommt im Ramsch keinen Stich.

Eine weitere Sonderregel ist die „Spitze“. Wird der letzte Stich mit dem niedrigsten Trumpf (also z.B. dem Karo Buben beim Grand oder der Trumpf 7 bei einem Farbspiel) gemacht, erhöht sich der Spielwert um 1. „Mit vier gespielt fünf Spitze sechs“ könnte man dann je nach Vereinbarung am Ende der Runde prahlend von sich geben.


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